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Johann Deli
geb. 28.2.1899 in Oberschilding/Felsőcsatár, Bezirk Steinamanger/Szombathély (Ungarn)
Maurermeister, Kompanieführer des Volkssturmes Rohrendorf bei Krems (Bataillon 125)

Todesurteil (mit Vermögensverfall) gegen Johann Deli wegen der Anordnung der Ermordung eines Ostarbeiters durch einen kroatischen Volkssturmmann sowie der Misshandlung eines ukrainischen Arbeiters zu Kriegsende in Krems (Niederösterreich).
Das Todesurteil wurde am 21. Februar 1948 mit Entschließung des Bundespräsidenten in die Strafe des lebenslänglichen Kerkers umgewandelt.
30.5.1951: Ausscheidung des Verfahrens gegen Johann DELI wegen §§ 9, 134, 135/4 StG aus dem Volksgerichtsverfahren LG Wien Vg 9 Vr 59/51 und Abtretung an das ordentliche Verfahren (LG Wien 32d Vr 4359/51).
2. Februar 1951: Aufhebung des Urteils durch das Volksgericht Wien.
30. Mai 1951: Abtretung des Mordverfahrens an das ordentlicher Gericht.
In der Neuverhandlung im ordentlichen Verfahren wurde Deli mit Urteil des Straflandesgerichts Wien am 3. Juli 1951 von der Anklage der versuchten Verleitung zum Mord gemäß § 259/3 StPO (mangels Beweisen) freigesprochen.
Die Anklage der Misshandlung des ukrainischen Arbeiters wurde am 10. Juli 1951 vor dem Volksgericht Wien verhandelt (LG Wien Vg 13 Vr 59/51) und endete mit Freispruch.
Bezüglich der Veranlassung der Erschießung eines Ostarbeiters durch einen kroatischen Volkssturmmann erfolgte am 20. April 1954 die Verfahrenseinstellung.
Das Verfahren wurde wieder aufgenommen und im Jahre 1959 durch das LG Wien an das damalige Kreisgericht Krems abgetreten.


Von Claudia Kuretsidis-Haider
und
Siegfried Sanwald