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Gedenktafel (im Vorraum der Antoniuskapelle)
1010, Franziskanerplatz 4 (Franziskanerkirche)

Text:
P. Dr. Angelus Steinwender
Provinzial der österreichischen
Franziskanerprovinz
und
P. DDDr. Kapistran Pieller
Guardian in Eisenstadt
wurden für ihren Glauben
und für die Freiheit
Österreichs
am 15. April 1945
in Stein an der Donau
hingerichtet
Österreichische Franziskanerprovinz
15. April 1995

Stifter: Österreichische Franziskanerprovinz
Einweihung der Gedenktafel am 22. April 1995 durch den Generalminister der Franziskaner P. Hermann Schalück.

DDDr. Wilhelm (Johannes Kapistran) Pieller (geb. 30. 9. 1891) war Rektor der Klosterschule in Eisenstadt. Er wurde 1943 wegen Unterstützung der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs festgenommen, im August 1944 zum Tode verurteilt und nach einem Fußmarsch der zum Tode verurteilten Häftlinge von Wien nach Stein/Donau (Niederösterreich) am 15. April 1945 mit 43 weiteren Verurteilten erschossen.
Dr. Eduard Angelus Steinwender (geb. 14. 3. 1895) wirkte als Priester in Graz und als Leiter von Klöstern in Graz, St. Pölten und Wien. Der Unteroffizier Eduard Pumpernig, der mit einer legitimistischen Widerstandsgruppe in Verbindung stand, stellte im Wiener Franziskanerkloster — laut Gestapobericht in Gegenwart Steinwenders — unter anderem Flugzettel her, die die Bevölkerung in Kärnten und Tirol zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufriefen. Steinwender wurde 1943 festgenommen. Laut Urteil des Volksgerichtshofs Berlin vom 11. August 1944 gehörte er einer „Organisation mit habsburgisch-separatistischen Zielen“ an. Er wurde wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt und nach einem Fußmarsch der zum Tode verurteilten Häftlinge von Wien nach Stein/Donau (Niederösterreich) am 15. April 1945 mit 43 weiteren Verurteilten erschossen.

Literatur/Quellen:
Schalück, Hermann: In memoriam P. Angelus Steinwender und P. Kapistran Pieller, in: Nachrichten aus der österreichischen Franziskanerprovinz zum hl. Bernardin von Siena, Folge 105, Juni 1995.


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