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Barbarakapelle (Stephansdom, 1010)

Kreuz mit Erde aus dem KZ Mauthausen sowie Erde und Asche aus Auschwitz


a) Urne mit Erde aus dem Konzentrationslager Mauthausen

Stifter: Comité International de Mauthausen, Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen und Mauthausen Aktiv Österreich
Im Februar 1997 fand in der Barbarakapelle eine Ausstellung von Stephan Hilge zu Mauthausen unter dem Titel " 'in memoriam'— die unverlierbare Würde des Menschen —" statt. Diese Ausstellung von Druckgraphik und Skulptur wurde im Rahmen einer religiösen Feier vom Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Donato Squicciarini, im Beisein zahlreicher Botschafter eröffnet. Damals entstand der Wunsch, in St. Stephan ein ständiges Gedenken an die Opfer von Mauthausen einzurichten.
Am 26. November 1998 übergaben im Rahmen eines ökumenischen Gedenkgottesdienstes ehemalige Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen Erde aus dem 1938 eingerichteten Lager. Diese Erde hatten die ehemaligen Mauthausen-Häftlinge Hermann Lein und Leo Kuhn entnommen und der ehemalige Mithäftling Hans Maršálek in die Dompfarre St. Stephan gebracht. Bischof Maximilian Aichern (Linz) übergab eine Urne mit Erde an Domkapitular Michael Wilhelm (St. Stephan). Der ökumenische Gedenkgottesdienst, der vom Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich unter Einbeziehung ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen und im Beisein von Vertretern der Israelitischen Kultusgemeinde gestaltet wurde, war der offizielle Abschluss des Gedenk- und Bedenkjahres 1938—1998.

Ansprachen: Josef Hammelmann (Präsident des Comité International de Mauthausen), Wolfgang J. Bandion (Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen).
Musikalisches Rahmenprogramm:
Chor der Kindersingschule der Stadt Wien unter der Leitung von Ernest Werner Seiler; Musik von Gerhard Track, Manfried Schiebel, Peter Hajdu und Andreas Planyavsky.
Künstlerische Gestaltung der Urne am Fuß des Kreuzes in der Barbarakapelle: Stephan Hilge
In die Vorderseite sind unzählige Häftlingsnummern eingeschlagen, die an das namenlose Leid so vieler Menschen erinnern sollen.

Text:
Mauthausen
1938–1945

Literatur/Quellen:
Wolfgang J. Bandion, Folder zur Ausstellung von Stephan Hilge „in memoriam — die unverlierbare Würde des Menschen —, 1997; Symbol für die Nächstenliebe, in: Neue Zeit, 26. 11. 1998; Ökumenischer Gedenkgottesdienst, in: Die Woche in St. Stephan, Nr. 328, 22.–29. 11. 1998; Leidgetränkte Erde aus Mauthausen, in: Wiener Kirchen Zeitung, Nr. 49, 6. 12. 1998; Erde aus KZ Mauthausen, in: Die Gemeinde,
Nr. 491, Jänner 1999; Stephan Hilge. Erinnern an das Grauen, in: Dialog, Nr. 4, 1999.


b) Erde und Asche aus Auschwitz

Text:
Terra et cineres
victimarum ex
Oswiecim 1939–1945

(Erde und Asche der Opfer aus Auschwitz 1939–1945)

Papst Johannes Paul II übergab im Jahre 1983 Kardinal Franz König Asche aus dem Vernichtungslager Auschwitz–Birkenau, die in einer Kapsel in ein spätgotisches Holzkreuz eingesetzt wurde.


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